Als der „Multipurpose Artificial Mind“, kurz MAM, von einem Wissenschaftler in unruhigen Zeiten zum Leben erweckt wird, hoffen alle auf eine bessere Zukunft. MAM sollte das große Ganze im Blick haben, Kriege und Katastrophen verhindern, die bis dahin schon einen Großteil der Erde unbewohnbar gemacht haben. Düstere  Zukunftsvision Melissa C. Hill erzählt in „Evermind – Sie kennt dich“ von einer Zeit weit in der Zukunft: In 200 Jahren leben Mens...

Best in Travel 2026 kommt in neuem Gewand und mit verändertem Inhalt daher. Statt einer Rangliste der Destinationen geht es um die Vielfalt der Reiseerlebnisse. Vorgestellt werden in dem schön aufgemachten Band mit Flexcover 50 inspirierende Reiseziele weltweit – je 25 Orte und 25 Erlebnisse. Für jede(n) etwas In der Auswahl soll jeder Reisetyp fündig werden, ob sportlich oder kulturell interessiert, ob Nachtschwärmer, Genussmensch oder Naturl...

Muss man wirklich wissen, dass im japanischen Osaka eine Autobahn durchs Hochhaus fährt, dass die höchste Toilette Europas auf dem Mont Blanc steht oder dass es in Italien 300 Nudelsorten gibt? Muss man nicht, kann aber Spaß machen. Mit dem Slogan „Das Buch, das keiner braucht. Und alle haben sollten.“ wirbt DuMont für die neue Reihe Unnützes Reisewissen. Drei Bände (Italien, Frankreich und Japan) sind schon erschienen mit jeweils über 100 kur...

John Boyne hat sich viel vorgenommen. Das neueste Projekt „Elemente“ des irischen Autors besteht aus vier Geschichten „Wasser“, „Erde“, „Feuer“ und „Luft“. Sie sind durch das Thema Missbrauch miteinander verbunden . Boyne hat sich vorgenommen, in jeder dieser Geschichten einen Aspekt des Missbrauchs zu beleuchten. Entsprechend ändern die Erzählperspektiven von einer „Enablerin“, die den Missbrauch durch Wegschauen erst ermöglicht, über die ein...

Türen gelten als Symbol des Verborgenen, des Geheimen. Sie bilden die Grenze zwischen Draußen und Drinnen, zwischen öffentlichem und privatem Raum. Die Autorin Gabriele Hasmann blickt hinter diese Türen und erzählt die Geschichten ihrer Bewohner. Und die Fotografin Barbora Varo Gruber hat die unterschiedlichsten Eingänge in Wien fotografiert. So öffnen sich in dem Buch „Von Tür zu Tür“ Jugendstil- und Art-Deco-Pforten den Lesenden, prächtige N...

Im Korruptionssumpf
Rezensionen / 28. Februar 2016

Ein altes serbisches Ehepaar wird im Kosovo ermordet. Von nationalistischen Albanern, die die Rückkehr der Serben mit Misstrauen betrachten? Weil ihr Onkel liebevolle Erinnerungen an die Frau hat, macht sich Milena Lukin auf die Suche nach dem Mörder – und bringt sich dabei selbst in Lebensgefahr. Doch obwohl sie in dem albanischen Dorf die Feindschaft der Bewohner zu spüren bekommt, erhärtet sich ihr Verdacht, dass hinter dem Mord a...

Lebenslügen
Rezensionen / 24. Februar 2016

Owen Sheers gilt als „Universalgenie der britischen Gegenwartsliteratur“. Der 1974 in Fidji geborene Autor hat Gedichte geschrieben, Romane, Dramen. Auch ein Sachbuch und ein Libretto hat er verfasst. Mit „I saw a man“ hat sich Sheers nach eigener Aussage „erstmals einem Gesellschaftsroman über unsere Zeit zugewendet“. Der Roman startet furios wie ein Psychothriller. Ein Mann betritt das Haus der befreundeten Nachbarn durch die Hinte...

Seelischer Sprengstoff
Rezensionen / 21. Februar 2016

„Ich mein‘, wenn man sein ganzes Leben in die falsche Richtung läuft, kann’s trotzdem das Richtige sein?“ In seinem Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ gibt Benedict Wells keine einfache Antwort auf diese Frage. Er skizziert verschiedene Lebensentwürfe, die allesamt auf schlimmen Kindheitserinnerungen basieren. Und er zeigt, wie die jahrelang verdrängten Traumata unerwartet in den Alltag einbrechen und die dünne Schutzwand ze...

Der König als Narr
Rezensionen / 10. Januar 2016

Friedrich Wilhelm I. regierte sparsam so wie er lebte. Und doch gab der Pfennigfuchser das Geld mit vollen Händen aus – fürs Militär, am liebsten für die „Langen Kerls“, die er sammelte wie andere Menschen vielleicht Zinnsoldaten. Mindestens 1,88 Meter groß sollten seine Riesen sein. Im damaligen Europa eher eine Seltenheit. Deshalb ließ der König jeden jungen Mann entführen, der auch nur annähernd dem Gardemaß entsprach. Dass er dam...

Mit Adleraugen
Rezensionen / 9. Januar 2016

Bayerische Paradiese: Ein Bildband zeigt Seen, Flüsse und Berge aus der Luft „Die Bilder holen den Himmel auf die Erde“, schreibt Tom Werneck im Vorwort zum Bildband „Bayerische Paradiese“, der grandiosen Luftaufnahmen von Jörg Bodenbender versammelt. Es sind vor allem die bayerischen Berge und Seen, die es dem Fotografen angetan haben. Sie porträtiert er in ihrer ganzen Schönheit: Die Seen wie blaue und grüne Augen in der Landschaft...

Im Korsett der Konventionen
Rezensionen / 22. Dezember 2015

Ihr Roman „Zeit der Unschuld“ aus dem Jahr 1920 wurde mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet, dennoch stand Edith Wharton immer im Schatten von Henry James. Zu Unrecht, wie die Neu-Übersetzung ihres Meisterwerks durch Andrea Ott zeigt. Wharton stellt einen jungen New Yorker der Oberklasse in den Mittelpunkt: Newland Archer steht kurz vor der Heirat mit der jungen, hübschen und ach so unschuldigen May Welland, eine von der einflussreich...

Puppenspieler und Marionetten
Rezensionen / 22. Dezember 2015

Tamaso ist 16 und freut sich auf den Schulabschluss, den er mit seiner Familie feiern will, als er vom coronischen Geheimdienst abgeholt wird. Mit 19 Gleichaltrigen landet er in einem Ausbildungscamp, wo die Jugendlichen dafür gedrillt werden, in Flore, der gefährlichsten Diktatur der Welt zu spionieren. Tamaso landet als „Mechaniker“ im Haus des mächtigen Marschalls, wo Puppenspieler gerade ein altes florianisches Märchen proben. Da...

Nostalgia: Metaphern der Vergänglichkeit
Rezensionen / 21. Dezember 2015

Er ist ein Schatzsucher mit der Kamera. Seine Schätze findet der in Xanten geborene Sven Fennema überall in Europa, wo Menschen gelebt haben und gegangen sind. Fennema ist auf der Suche nach verlassenen Orten, nach Stätten der Vergänglichkeit, Zeugen einer verlorenen Zeit. Der schwergewichtige und luxuriös aufgemachte Bildband „Nostalgia“ versammelt die Fotografien solcher „lost places“ in Italien. Es sind Bilder, die Geschichten erz...

Facetten der Wahrheit: Drago Jancars neuer Roman
Rezensionen / 8. Dezember 2015

Die französischen Kritiker kürten Drago Jancars Roman „Die Nacht, als ich sie sah“ zum besten fremdsprachigen Roman des Jahres, auf der ORF-Bestenliste steht das Buch des slowenischen Autors, das ins Jugoslawien des Jahres 1944 zurückführt und auf einer wahren Begebenheit beruht, im Dezember auf Platz 1. Zu Recht: Jancar hat einen raffiniert konstruierten Roman um das Schicksal der jungen, kapriziösen Veronika geschrieben, in dem es ...

Erstickende Nestwärme
Rezensionen / 26. November 2015

In Jerusalem hatte die Spiritualität der Chassidim, der orthodoxen Juden, sie fasziniert, die Gemeinschaft, in der sie sich und ihre Liebe zu Chaim aufgehoben fühlte. In London, wo Chaim als angesehener Rabbi tätig ist und nach den Buchstaben jüdischer Gesetze lebt, wird es für Rebekka zunehmend schwerer, diese Faszination nach zu empfinden. Vor allem nach einer Fehlgeburt, bei der Chaim als Mann kläglich versagt hat. Mit seiner Rigo...