Weibliche Perspektiven im Bell Collective
Rezensionen / 7. Januar 2020

„Die Zeiten, in denen Frauen nur als Musen herhalten mussten, sind vorbei. Wir sind jetzt die Künstlerinnen“, sagt Bell-Collective-Gründerin Alina Rudya selbstbewusst. Unter dem Namen der Reise-Pionierin Gertrude Bell versammelt das Kollektiv 14 professionelle Fotografinnen, „die alle ihr eigenes Ding machen“. In dem großformatigen Bildband  Bell Collective  findet sich vor allem Reisefotografie aus den unterschiedlichsten Perspektiven, immer aber aus weiblicher Sicht. Fotos, die Geschichten erzählen Alina etwa will, dass ihre Fotos eine Geschichte erzählen. „Poetic storytelling“ nennt sie das, was sie etwa mit Fotos der im Sand versinkenden namibischen Stadt Kolmanskop zeigt. Als „Inspiratorin“ begreift sich die Schweizerin Martina Bisau, die Berge und Wüsten liebt und gern in ihrem Bulli unterwegs ist. Menschen haben es es der Engländerin Annpurna Mellor angetan, bevorzugt in Indien. Die Italienerin Chiara Zonca dagegen liebt die Einsamkeit in der Natur, die sie gern aus unterschiedlichen Kamera-Perspektiven erkundet. Den Geist des Ortes einfangen – am liebsten in ihrer Heimat Siebenbürgen – möchte Lavinia Cernau. Auch Asa Steinardottir ist von ihrer Heimat (Island) geprägt und will Natur erlebbar machen – am liebsten bei stürmischem Wetter. Sonnenlicht und Schattenseiten Knallig bunt mag‘s dagegen die Schwedin Evelina Severin, die für ihre Fotos klare Linien schätzt. Emilie Ristevski, die im…