Vincent Klink genießt in Wien
Rezensionen / 17. Dezember 2019

Nein, ein Wiener Kochbuch hat Vincent Klink nicht verfasst, eher einen literarischen Spaziergang mit einigen Rezepten. Es geht in dem lesenswerten Buch auch nicht nur um Gast- und Kaffeehäuser – die wichtigsten sind im Anhang extra aufgeführt. Vincent Klink nimmt die Leser mit auf einen genussreichen Bummel durch Wien, lässt sie am Nebentisch Platz nehmen, wenn er mit seiner Frau parliert und sich über die berühmte Wiener Melange amüsiert, die dank Zuwanderung entstanden ist. Kann man seiner Meinung nach doch „Volk und Sitten“ am besten im Gasthaus studieren. Schließlich ersetze „ein bratendurftendes Gasthaus jeden Psychotherapeuten“.  Plaudernd von Gasthaus zu Gasthaus Und so „hangelt“ sich das Paar schon auf dem Weg nach Wien von Gasthaus zu Gasthaus – vom Hofgut Hafnerleiten bei Bad Birnbach, „Fluchtort für gestresste Großstädter“ über das Schlosshotel Dürnstein in der Wachau bis zum Sacher. Schon die Anreise gibt dem belesenen Koch Gelegenheit für kurzweilige Geschichtslektionen und überraschende Gasthaus-Entdeckungen am Wegrand. Und erst recht in Wien findet Klink reichlich Gelegenheit zu plaudern – über das Sacher und den hauseigenen Lungenstrudel etwa, über die Habsburger und den Sisi-Mythos und natürlich über Wien, „die Kapitale des gekochten Fleisches“. Nebenbei wettert Klink gegen die „Erbsenzählerei“ in Deutschland, wo im Restaurant jeder…