Eine Leiche im Kofferraum
Rezensionen / 13. September 2018

Im Nachwort erzählt Isabel Allende, dass die Idee zu ihrem Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ in einer kleinen Runde an Weihnachten entstanden ist, weil sie seit 35 Jahren immer am 8. Januar zu schreiben begonnen habe. So wurden Ideen in die Runde geworfen. Daraus entstand das Gerüst des Romans, in den sie auch ihre eigene Liebesgeschichte einbaute. Neue Lust am Fabulieren So richtig neu ist nichts in diesem Buch, vieles kennt man aus früheren Romanen der chilenischen Autorin. Und doch hat man das Gefühl, dass Allende wieder neue Lust am Zusammenspinnen von Realität und Magie gewonnen und in manchen Schilderungen zu ihrer alten Fabulierkraft zurückgefunden hat. Nur schade, dass vor allem der zweite Teil derart überzuckert ist, dass er die Eindrücke des ersten Teils, in dem auch von Flüchtlingen, Terror und Folter die Rede ist, fast vergessen macht. Da hat sich die 75-jährige Autorin wohl zu sehr von der Erfahrung der eigenen späten Liebe beeinflussen lassen. Trio mit Leiche Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein einem Schneesturm in New York geschuldeter Auffahrunfall bringt drei Menschen (und ihre Schicksale) zusammen. Die junge, zarte Evelyn, Kindermädchen bei einer reichen Familie, wollte mit dem Auto ihres zwielichtigen Arbeitgebers Windeln für ihren Schützling kaufen –…