Heimat für Büchermenschen
Rezensionen / 26. Januar 2021

Was sind Literaturhotels? Barbara Schaefer versucht in dem schön aufgemachten und klug geschriebenen Bildband eine Antwort. Alles beginnt mit Notebooms erdichtetem Hotel und mit der Aussage, dass sich Hotels gern mit dem Aufenthalt berühmter Autoren schmücken. Graham Greene war da ein guter Kandidat. Er schien „fast in jedem Hotel in den Tropen eingecheckt zu haben“. Das Oriental in Bangkok widmete dem viel gereisten Schriftsteller denn auch eine Suite. Legende und Gegenwart Auch Hemingway und Thomas Mann scheinen Hotels geschätzt zu haben. Aber schreibende Frauen? Ein schwieriges Kapitel, meint Barbara Schaefer. „Man findet sie kaum“ – mit Ausnahme von Agatha Christie oder Hotels bei Lesereisen, auf denen Elke Heidenreich etwa das „legendäre“ Waldhaus in Sils Maria zu schätzen lernte. Doch Legenden müssen nicht ewig leben: Das von Leonard Cohen besungene und von Bob Dylan und Andy Warhol gern besuchte Chelsea Hotel in New York zum Beispiel steht großenteils leer, umweht vom „Hauch der Vergänglichkeit alter europäischer Grandhotels“. Berühmte und weniger berühmte Hotels Barbara Schaefer hat sich für ihr Buch über  Literaturhotels umgesehen in der Welt der Hotels und der Literatur, sie kennt Hotelromane wie Joseph Roths „Hotel Savoy“ oder Vicki Baums „Menschen im Hotel“, und so folgt man gern ihrer Einladung…