Pubertiere und Ältern
Rezensionen / 7. November 2020

Jan Weiler hat mit „Maria, ihm schmeckt‘s nicht!“ eines der erfolgreichsten Bücher der vergangenen Jahrzehnte geschrieben. Mit der Pubertier-Reihe „Im Reich der Pubertiere“ und „Und ewig schläft das Pubertier“ hat er daran angeknüpft. Auch „Die Ältern“ beschäftigt sich mit den Pubertieren, vor allem aber mit dem Gemütszustand der Eltern zwischen Festhalten und Loslassen, Frust und Hoffnung. Getrennte Wohngemeinschaften Das handliche Büchlein, zu dem Till Hafenbrak auch diesmal die Illustrationen beigesteuert hat, handelt denn auch von so grundlegenden Dingen wie dem letzten (gemeinsamen) Urlaub, von den letzten Schulsprechtagen oder dem Streit über das, was auf den Tisch kommt. Dass die „Ältern“ dann noch beschließen, zwei nach Geschlechtern getrennte Wohngemeinschaften aufzumachen, gibt Weiler Gelegenheit über die „biblische Pubertier-Plage“ in einem Männerhaushalt zu räsonieren oder über Güterabwägungen zwischen männlichem und weiblichem Haushalt. Ironisch-heiterer Grundton Das Ganze liest sich leicht und locker, wobei ein gewisses Maß an Übertreibung für den ironisch-heiteren Grundton sorgt. Manchmal ist es vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Aber der Wiedererkennungseffekt ist jedenfalls garantiert. Hineingelesen… … in Ältern Manchmal bringt mich diese frühe Erwachsenheit zur Verzweiflung. Diese Geschäftstüchtigkeit. Dieser Sinn für das Ferne. Wir waren jedenfalls länger jung. Wir gingen in dem Alter nicht in Restaurants, wir bestellten nichts…