Mehr Pfützen braucht das Land
Rezensionen / 11. Mai 2021

„Noch ist es für unsere Heimat Natur nicht zu spät“, resümiert Jan Haft am Ende des ersten Kapitels seines gleichnamigen Buches. Der Natur- und Tierfilmer will die Leser wieder das Staunen über die Mannigfaltigkeit der Natur lehren – angefangen bei den kleinsten und unscheinbarsten Lebewesen. Wie dem Lumbricus badensis, dem badischen Riesenregenwurm, der bis zu einem halben Meter lang wird. Oder der Apornectodea Smaragdina, dem smaragdgrünen Regenwurm. Auch die langbeinigen Weberknechte weiß der Naturliebhaber zu schätzen. Zubetonierte Landschaft Umso größer ist sein Kummer über die bedrohte Natur – ob in Wald oder Feld, in Flusslandschaften oder in den Meeren. Auf den Feldern und Feldwegen registriert er einen ökologischen Niedergang als Folge von Herbiziden. Maisäcker bedrohen den Lebensraum Fluss ebenso wie Begradigungen, eine „unvorstellbare Misshandlung unserer Flüsse“. Darüber hinaus „werden jeden Tag etwa 80 Hektar Landschaft zubetoniert“. Kaum mehr ursprüngliche Natur Und im Wald dominieren Monokulturen und Plantagen – eine leichte Beute für Schädlinge oder Windbruch. Dabei hat schon 1713 der Oberberghauptmann Carl von Carlowitz eine nachhaltige Nutzung der Wälder gefordert: Für jeden gefällten Baum sollte in neuer nachgepflanzt werden. Der Erfolg lässt bis heute auf sich warten, weiß Jan Haft: „Es wurde abgeholzt, was der Wald hergab.“ Auch deshalb haben…