Die Magie der Berge
Rezensionen / 4. August 2019

Von der Magie der Berge erzählt Eugen E. Hüsler in seinem „Buch der magischen Orte in den Alpen“.  Von der Schönheit eines Sonnenaufgangs im Gebirge ist da ebenso die Rede wie vom Ursprung der Wallfahrten, von Eremiten und den Urgewalten der Natur, die Täler und Seen schufen. Früher glaubten die Menschen, die Berge seien Sitz der Götter: Der Olymp etwa oder der Kailash. Und in den Höhlen und Klammen hausten für unsere Altvorderen Teufel oder andere Schreckgestalten. Heute verweisen wir solche Gedanken in die Welt der Sagen und Legenden. Die Berge sind zum Sportplatz geworden Die Gletscher sind auf dem Rückzug, Feen und Zwerge bevölkern nur mehr die Märchen – die Berge sind vielfach zum Spiel- und Sportplatz für Freizeitaktivitäten geworden. Aber ganz entzaubert sind sie bis heute nicht. Noch heute wandern die Menschen auf dem Ifen über den Gottesacker und erzählen sich die Sage von der verwunschen Alm, deren hartherzige Senner einen alten Bettler verjagten, worauf der Alte sie verfluchte und der Boden Mensch und Tier verschlang. Ähnliches erzählt man sich in Österreich über die Alm unter dem Glunzeger. Auch hier traf der Fluch eines Alten zwei hartherzige Burschen. Die Legende vom Heiligen Blut Es war wohl die monumentale…

Kailash: Reise in die Seele
Rezensionen / 29. März 2019

„Wohin sind die Götter verschwunden?“ fragt sich Olivier Föllmi, als er 30 Jahren nach Tibet zurückkehrt, in das Land, das ihn als jungen Mann so verzaubert hat, dass er 20 Jahre lang fotografierend durch den Himalaya gewandert ist. Für ihn ist die Fotografie die wichtigste Stütze seiner Meditation. Und bevor er sich im von China geprägten Tibet auf Pilgerreise zum heiligen Berg Kailash begeben kann, muss er „zurück zu meinem inneren Tibet“ finden und sich in den Zustand des „Bardo“ begeben, „des Bewusstseinszustands zwischen zwei Leben“. Göttlich wirkende Landschaft Dahin werden ihm die wenigsten Leser folgen können. Aber sie werden die großartigen Aufnahmen des vielfach ausgezeichneten Fotografen lieben: Die tatsächlich göttlich wirkende Landschaft. Die Gesichter der Tibeter – alte, wettergegerbte von Falten durchzogene und junge, glatte mit offenen Augen. Die Farben der Gebetsfahnen im Wind und unter Schnee. Sie werden Föllmis Faszination für Lama Govinda, einen Deutschen, verstehen lernen, dessen Buch „Der Weg der weißen Wolken“ für die Reisen des Fotografen zur Bibel wurde. Und sie werden Föllmis Freund, den Ausnahme-Informatiker Jean-Marie Hullot kennenlernen, der ebenso wie Föllmi vom Buddhismus durchdrungen ist und mit ihm diese Pilgerreise zum Kailash unternimmt. „Straßenwalze des Fortschritts“ Auch er sieht in Lhasa „die Straßenwalze…