Grünes Band: Lebensader Todesstreifen
Rezensionen / 2. Oktober 2019

Der Kolonnenweg „zwingt einem förmlich ein langsames Fortbewegen auf“, stellt Mario Goldstein schon bald fest, nachdem er sich auf den langen Weg über das Grüne Band gemacht hat. Der in der ehemaligen DDR geborene Abenteurer, der selbst eine Fluchtgeschichte hinter sich hat, erkundet zu Fuß mit seiner Hündin Sunny den Todesstreifen, der zum Rückzugsort für viele Tierarten wurde und den nicht nur der Bund Naturschutz als Ganzes unter Schutz gestellt sehen will. Bislang sind es 75 Prozent der 1400 Kilometer, die sich Mario Goldstein auf seiner langen Wanderung als „Erinnerungslandschaft“ präsentieren. Die Natur hat die Grenze überwunden 30 Jahre nach dem Fall der Mauer hat zumindest die Natur die Grenze überwunden. Wo einst 44 000 bewaffnete Soldaten dafür sorgten, dass das Schussfeld frei lag und möglichst kein Grashalm „das Licht der Welt erblickte“, 20 1,3 Millionen Landminen die Grenze zur Todesfalle machten, wo Dörfer geschleift und Flüchtige erschossen wurden, entwickelte sich mit den Jahren der Biotopverbund Grünes Band, der nicht nur Ornithologen, Tierfreunde und Naturschützer begeistert. Wolf und Luchs sind zurück, Otter, Schwarzstorch, Teichfledermaus und Rotbauchunke. In zwei Etappen auf dem Kolonnenweg Auch wenn das Wandern auf dem oft zugewachsenen Kolonnenweg „manchmal vor allem Plackerei“ ist, auch wenn nach langen…