Sehnsuchtsziel Portugal
Kinderbücher , Rezensionen / 6. März 2024

Saudade, das ist in Portugal das Wort für Sehnsucht, eine Art Weltschmerz. Saudade empfinden auch Portugal-Fans, wenn sie das Land wieder verlassen, wenn sie fern von ihrem Sehnsuchtsziel sind. Überbrücken lässt sich dieses melancholische Gefühl mit diesem Büchlein. Denn Susanne Bade und Dirk Lehmann sind tatsächlich „in love with Portugal“, wie der Titel verspricht. Stolz und Humor Die beiden waren so oft in Portugal, dass sie sich trauen, über die Mentalität der Portugiesen zu schreiben. Sie wissen um den Stolz der Menschen, um ihren Humor, der sich in den Redewendungen Bahn bricht. Sie sind durchs Weinland am Douro gewandert, haben am Oberlauf des Flusses die altsteinzeitlichen Zeichnungen erkundet und in Porto die Street Art unserer Zeit. Sie haben die schönsten Strände genossen, sich im Wellenreiten versucht und vom Surffieber anstecken lassen. Das schöne Monster Sie sind der Magie in den Wäldern der Serra de Estrela verfallen, haben in wilden Flüssen gebadet und waren in den Vierteln des „verdammt schönen Monsters“ Lissabon dem Lebensgefühl auf der Spur. Sie haben sich in die Kapelle der Toten in Évora gewagt und im Sternenpark von Alqueva in den Sternenhimmel geschaut.  Verwandte und Fremde Doch was für die beiden Portugal-Kenner den besonderen Reiz ausmacht, waren…

Der Autor und sein Kommissar
Interview / 22. Dezember 2019

Holger Karsten Schmidt hat gerade den Bayerischen Filmpreis bekommen, im Fernsehen laufen seine Harzkrimis mit großem Erfolg ebenso wie die Reihe Nord bei Nordwest.  Aber der Drehbuchautor kann auch anders. Kennengelernt habe ich ihn als Gil Ribeiro in Portugal.  Hier habe ich auch mit ihm über Drehbücher gesprochen und darüber, warum er als Gil Ribeiro einen deutschen Kommissar mit Asperger Syndrom nach Portugal schickt. Zuerst einmal: Sie heißen eigentlich Holger Karsten Schmidt und sind unter diesem Namen als Drehbuchautor bekannt. Unter anderem haben Sie für den Tatort die Charaktere der Stuttgarter Ermittler Lannert und Bootz entwickelt und die Reihe Nord bei Nordwest. Drei Mal haben sie bisher den renommierten Grimme-Preis erhalten, zuletzt für das Filmdrama „Das weiße Kaninchen“. Und nun haben sie drei Krimis unter dem Namen Gil Ribeiro geschrieben. Wozu das Pseudonym? Holger Karsten Schmidt  Ich habe unter meinem Namen ja auch noch den Mittelalter-Roman Isenhart verfasst. Unter dem portugiesisch klingenden Gil Ribeiro beginne ich eine neue Karriere als Autor von Krimis, die in Portugal spielen. Gil Ribeiro ist ein offenes Pseudonym. Das heißt, ich mache keinen Hehl daraus, wer dahinter steht. Ihr Kommissar Leander Lost hat Asperger. Wie Greta Thunberg, die junge Klimaschutz-Aktivistin aus Norwegen. Aber Leander trat…