Dreimal Frauen-Power
Rezensionen / 14. Dezember 2019

In Europa haben Frauen schon längst Gleichberechtigung erlangt, auch wenn sie beruflich in den höheren Etagen noch unterrepräsentiert sind. Dafür sind sie an den Universitäten gut vertreten und auch in der Politik: Wir haben eine Bundeskanzlerin und sogar eine Verteidigungsministerin. Mit Ursula von der Leyen steht eine Frau an der Spitze Europas, und gerade erst hat Finnland Sanna Mann zur Ministerpräsidentin gewählt und damit zur jüngsten Regierungschefin Europas.  Soviel Frauen-Power war noch nie. Doch es war ein langer Weg, bis Frauen auch nur einen Zipfel der Macht ergattern konnten. Und ohne tatkräftige und entschlossene Frauen wären wir sicher auch heute noch nicht soweit. Drei Bücher stellen ganz unterschiedliche Frauen vor, die ihrer Zeit weit voraus waren. Sophie von Hatzfeld, die rote Gräfin Renate Feyl widmet sich in ihrem Roman „Die unerlässliche Bedingung des Glücks“ dem aufregenden Leben der „roten Gräfin“, Sophie von Hatzfeld (1805 bis 1881) – wohl eine der ersten Sozialistinnen und Vorkämpferinnen der Emanzipation. Als Lebensgefährtin des Arbeiterführers Ferdinand Lassalle ging Sophie in die Geschichte ein. Renate Feyl versucht in ihrem Roman, dieser widersprüchliche Frau nahe zu kommen. Dafür taucht die Autorin tief in die aristokratische Gesellschaft jener Zeit ein, in der Frauen besten Falls einen literarischen Salon…