Jostein Gaarder: Vor dem Sterben
Rezensionen / 14. August 2019

Der Roman „Sophie‘s Welt“ hat den ehemaligen Philosophielehrer Jostein Gaarder weltberühmt gemacht. In dem Buch erzählt der Norweger auf leicht verständliche Weise die Geschichte der Philosophie und ihrer großen Denker. Seither widmet sich Gaarder Romanen mit doppeltem Boden wie „Das Kartengeheimnis“ oder „Das Orangenmädchen“. Auch das letzte Buch des inzwischen 67-Jährigen ist eher eine philosophische Betrachtung als ein Roman, das Gleichnis eines Lebens: „Nichts an meiner Situation ist einzigartig, im Gegenteil. Ich bin nur einer von uns, und in dieser Rolle werde ich heute Abend und heute Nacht hier sitzen und schreiben.“ Grausame Diagnose In „Genau richtig. Die kurze Geschichte einer langen Nacht“ blickt der Lehrer Albert, der gerade erfahren hat, dass er nicht mehr lange zu leben hat, schreibend auf sein Leben zurück. Er ist ins „Märchenhaus“ zurückgekehrt, ins heiß geliebte Ferienhaus der Familie, in dem er und seine Frau Eirin ihre erste Liebesnacht verbrachten – als Einbrecher. Jetzt ist Eirin auf Dienstreise in Australien und Albert muss allein mit der grausamen Diagnose zurecht kommen, mit der die Hausärztin Marianne ihn konfrontiert hat. Ausgerechnet Marianne, die Frau, die er wegen Eirin verlassen und mit der er später seine Frau betrogen hat. Blick zurück in Liebe Albert erinnert sich daran,…