Georgien: Vom Charme des Unfertigen
Rezensionen / 29. Oktober 2019

Noch gilt Georgien als Geheimtipp. Aber schon findet man das Land in den Katalogen vieler Reiseveranstalter. Und Reisende aus anderen Ländern sind längst da. Wer das Buch von Jörg Martin Dauscher liest, läuft Gefahr, auch dorthin zu wollen – und das trotz mancher kritischer Passagen. „Frühling in Gergeti, das ist, wenn der Plastikmüll zum Vorschein kommt“, schreibt der Autor in seinem Buch „111 Gründe Georgien zu lieben“. Das klingt nun gar nicht nach einer Liebeserklärung. Kritische Hommage an das Land im Kaukasus Doch das ganze Buch ist eine – wenn auch kritische – Hommage an das Land im Kaukasus, das so gern in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen werden will. 111 Gründe findet der ehemalige Weinhändler und heutige Schriftsteller für seine Georgien-Liebe ganz locker, darunter natürlich auch den Wein. Schließlich war er oft genug da, hat in Hostels genächtigt und an georgischen Gastmahlen (Supras) teilgenommen, ist auf Berge gestiegen und im Winter auch Ski gefahren. Ein Lob der Freiheit und Lebendigkeit Natürlich hat er dabei auch jede Menge Menschen kennen gelernt – auch Frauen – und deren Mentalität. „Nur in Georgien, wo jeder schamlos spontan und impulsiv agiert, lösen sich die Fesseln von Plan, Gewohnheit und Absicht soweit auf, dass ein…