Viel Neuland in Nordpolen
Reisebücher , Rezensionen / 10. September 2022

Nordpolen,  das ist  ein eher unbekannter Landstrich zwischen Westpommern und Podlachien.  Mit seinem gleichnamigen Buch  will Carsten Heinke Lust auf Polen machen und Lust darauf, Neues zu entdecken. Also nicht die allseits bekannten Masurischen Seen, sondern lieber die nicht weniger schöne Pommersche Seenplatte. Nicht die Altstadt von Danzig, sondern das alte Werftgelände, Keimzelle des Widerstands der Werftarbeiter unter Lech Walesa gegen die kommunistische Diktatur und mit, wie der Autor meint, „großem Zukunftspotenzial“. Podlachien und die Dünen von Leba Und dann die menschenleere Woiwodschaft Podlachien im Vierländer-Eck Polen, Russland, Litauen und Belarus mit 23 Nationalparks. Unter seine Top 10 in Nordpolen  rechnet Heinke die Altstat von Stettin und die Dünen von Leba, höchster Wandersandberg Polens, die Marienburg, das größte Werk der Backsteingotik, oder auch den Nationalpark Bialowieza mit seinen Wisent-Herden. Schiffe auf Schienen und Krummer Wald Auch Kuriositäten hat der Reisejournalist in Nordpolen entdeckt. Zum Beispiel den Oberlandkanal, wo auf einem Abschnitt Schiffe auf Schienen den Berg hochfahren oder den krummen Wald bei Gryfino, zu deutsch Greifenhagen. Kariertes Land der Slowinzen Wikinger, Slawen, westslawische Slowinzen, Tataren, Kaschuben, Juden – sie alle haben in Nordpolen ihre Spuren hinterlassen. Heinke empfiehlt zur Geschichte die Heimatmuseen wie das Freilichtmuseum in Kluki zu den Slowinzen….

Inselglück auf den Färöern
Reisebücher , Rezensionen / 25. April 2022

Die Färöer, 18 sturmumbrauste Inseln im Norden zwischen Schottland und Island. Wikingerinseln, auf denen der Alltag zum Abenteuer wird. Zumindest für Anja Mazuhn, die ihren glamourösen Job als Klatschkolumnistin in High Heels gegen ein Leben in Gummistiefeln eingetauscht hat. Bereut hat sie es nicht. Denn auf den Inseln hat sie gefunden, was ihr im Berliner Trubel gefehlt hat – Zeit für sich selbst und den Sinn des Lebens. Hymne auf die Inselwelt Ihr Buch „Meine wilden Inseln“ ist eine Hymne auf die Natur, die auf den Färöern alles andere als lieblich ist. Doch genau das gefällt den Berlin-Aussteigern. Wie Anja Mazuhn fühlt sich auch ihr Mann schnell heimisch in dem Haus in Elduvik, das die beiden kurz entschlossen gekauft haben. Auch wenn der Sturm ums Dach braust und hin und wieder Schafe an die Tür klopfen, wenn die See hohe Wellen schlägt und der Regen die Bäume peitscht, fühlen sich die beiden angekommen in ihrem neuen Leben. Nachbarn werden Freunde Auch dank der freundlichen Nachbarn, die bald zu Freunden werden und die Neuankömmlinge für den Alltag auf den Färöern fit machen. Denn ganz einfach ist die Umstellung von der Klatschreporterin zur Schaf-Friseurin nicht. Doch die Autorin nimmt alle Herausforderungen an,…