Einen seltsamen Deal bietet die alte Jean Culver der jungen Kate an: Ihre Familiengeschichte gegen deren Alkoholabstinenz. Denn Kate hat Probleme, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters bei Ashland & Vine hat sie ihr Studium geschmissen und lebt in einer schwierigen Beziehung mit dem exzentrischen Lauritz. Dass Kate sich auf den Deal einlässt, ist ein erster Schritt in ein neues, bewussteres Leben. Die Tiefpunkt der amerikanischen Geschichte John Burnside erzählt in dieser neuen Sheherazade-Adaption kein Märchen, sondern mit Jeans Familiensaga – eine verlorene Geliebte, der Neffe im Krieg verschollen, die Nichte im revolutionären Untergrund – auch die Geschichte Amerikas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem die verstörenden Tiefpunkte wie das Massaker von My Lai im Vietnamkrieg, die Kommunistenhatz der McCarthy Ära, die bombenden Weathermen. Über die Macht der Erzählung Im engen Austausch mit Jean in deren Haus im verzauberten Garten gewinnt Kates Leben wieder eigene Konturen. Wie Lauritz hat sie mehr in der Inszenierung als in der Realität gelebt. Es geht um viel in diesem mit großer Meisterschaft geschriebenen Roman: Um Identität und Idealismus, um Liebe und Engagement, vor allem aber geht es um die Macht der Erzählung und…
2018 feiert Georgien den 100. Jahrestag seiner ersten Unabhängigkeit – und es ist Partnerland der Buchmesse Frankfurt. Im Mittelpunkt der Präsentation des Landes werden die 33 kunstvoll geschwungenen Buchstaben des georgischen Alphabets stehen, das die Unesco kürzlich zum Welterbe erklärt hat. Doch unter dem Motto „Georgia – Made by Characters“ will das Land nicht nur die Geschichten vorstellen, die mit diesen Buchstaben niedergeschrieben wurden, sondern auch die Künstler dahinter und eigentlich ganz Georgien, dieses widersprüchliche Durchgangsland zwischen West und Ost. Ein großes Rahmenprogramm begleitet des Gastauftritt Mikheil Giorgadze, Minister für Kultur und Denkmalschutz Georgiens, wies bei der Vorstellung des Gastlandes 2018 auf der Buchmesse darauf hin, dass vor 200 Jahren die ersten deutschen Siedlungen in Georgien gegründet wurden und dass Deutschland der erste Staat war, der 1991 die Unabhängigkeit Georgiens anerkannte. Der Gastauftritt in Frankfurt wird von 100 kulturellen Events in ganz Deutschland, aber auch in der Schweiz und Österreich begleitet, und er soll zeigen, dass Georgien „fundamentale europäische Werte“ teilt, so der Minister. Jürgen Boos, der Geschäftsführer der Buchmesse, hob vor allem „die lebendige Literaturszene des kaukasischen Landes“ hervor. Seit 2010 wurden mehr als 65 georgische Bücher mit Unterstützung des Georgian National Book Centers in deutschsprachigen Ländern veröffentlicht. Im…