Die Terranauten: Selfie mit Glashaus
Rezensionen / 24. März 2017

Anfang der 1990er Jahre hat ein texanischer Milliardär ein „außerirdisches“ Projekt namens „Biosphäre 2“ finanziert. Ein luftdicht verschlossenes riesiges Gewächshaus, in dem vier Frauen und vier Männer zwei Jahre lang mit den unterschiedlichsten Tier- und Pflanzenarten leben, um zu testen, ob ein Leben außerhalb der Erde (Biosphäre 1) möglich sein könnte. Von dieser Endzeit-Hoffnung und diesem Ausdruck menschlicher Hybris hat sich Amerikas Erfolgsautor T.C. Boyle für seinen Roman „Die Terranauten“ inspirieren lassen. Es ist ein echter Boyle geworden, changierend zwischen Truman Show und Dschungelcamp, Big Brother und Sartres „Geschlossener Gesellschaft“. Der Einzug ins Glashaus wird von medialem Rummel begleitet Die acht Auserwählten für einen zweiten Versuch im Glashaus von „Ecosphere 2“ sind fest entschlossen, den Fehler ihrer Vorgänger nicht zu wiederholen und die Luftschleuse, die sie von der wirklichen Welt trennt, unter keinen Umständen zu öffnen. Während sie begleitet von medialem Rummel Einzug in ihr neues Universum halten, müssen diejenigen draußen bleiben, die es nicht geschafft haben. Ihre Perspektive vertritt die Koreanerin Linda Ryu, die beste Freundin von Dawn Chapman, die Boyle ebenfalls zur Ich-Erzählerin macht. Dazu kommt noch der attraktive Ramsey, den die Frage, mit welcher der Frauen er Sex haben könnte, mehr beschäftigt als seine eigentliche Aufgabe. Keiner…