Verdienter Hinterhalt
Rezensionen / 13. Mai 2017

Es fängt alles ganz banal an: Ein alter Sack und eine ebenso alte Dame kommen über eine Dating Plattform zusammen. Roy, Typ zauseliger Misanthrop, lässt von Anfang an nichts Gutes ahnen. Da kann einem die nette, scheinbar ahnungslose Betty schon leid tun. Eine Achterbahn der Gefühle Doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf, und Nicholas Searle katapultiert die Leser in seinem Debüt-Roman auf eine Achterbahn der Gefühle. Wobei sie der ehemalige Lehrer und Mitarbeiter des neuseeländischen Geheimdienstes lange an der Nase herumführt. In raschen Perspektivwechseln wird mal Roys krimineller Hintergrund enthüllt, mal Bettys biederes Leben dargestellt. Rückreise in dunkle Zeiten  Immer schneller geht es rückwärts in der Zeit, und allmählich dämmert selbst dem naivsten Leser, dass er einer klugen Inszenierung auf den Leim gegangen ist. Denn nichts ist so wie es scheint, nicht einmal auf die Namen ist Verlass. Alles, was sich jetzt ereignet, wäre nicht möglich ohne die Anfänge im Jahr 1938. In der Nazi-Zeit wurde der Samen gelegt für das, was später passiert. Als das Alte Böse noch jung war Damals war „Das alte Böse“, so der Buchtitel, noch jung. Und doch schon spürbar. Ein Junge, selbstverliebt und skrupellos, reift zum Mann, der über Leichen geht. Die Demaskierung…