Maare, Krimis und viel Geschichte
Reisebücher , Rezensionen / 19. März 2025

Was der Eiffelturm mit der Eifel zu tun hat? Ein Urahn des berühmten Architekten stammte wohl aus der Landschaft, deren Grenzen fließend sind, und deren Schönheit erst relativ spät erkannt wurde. Das gilt nicht für Ralf Kramp. Er ist ein überzeugter Eifeler, das merkt man seiner „Gebrauchsanweisung für die Eifel“ auch an. Der umtriebige Verleger und Krimi-Autor kennt jede Ecke seiner Heimatregion – nicht nur die Schauplätze der eigenen Krimis. Und in Hillesheim hat er der Eifel mit dem „Deutschen Krimi-Archiv“ eine ganz besondere Attraktion beschert. Eifelkrimi und Hemingway Kein Wunder, dass der Autor auch gern von anderen Autoren erzählt, die in der Eifel tätig waren wie Kramps viel zitierter Freund Jacques Berndorf, der die Eifelkrimis erfand und den Regionalkrimi salonfähig machte. Im Kapitel „Tot überm Zaun“ beschreibt Kramp, wie die Eifel „mit Leichen wirbt“. Sie könnte auch mit anderen Schriftstellern werben, obwohl Hemingway über seinen Aufenthalt in der Eifel wenig schmeichelhaft schrieb: „Eine Gegend, in der es äußerst schwierig war, am Leben zu bleiben, selbst wenn man nichts weiter tat, als dort zu sein.“ Bilderbuch-Orte und Lost Places Auch mit Drehorten könnte die Eifel werben. Nicht nur die Eifel-Praxis wurde hier gedreht, auch für Indiana Jones oder Sönke Wortmanns…

Der Sommer der Extreme
Rezensionen , Romane / 12. März 2025

Auch wenn die Temperaturen so waren wie in anderen Sommern auch war dieser Sommer doch nicht wie andere. Denn Oliver Hilmes erzählt in dem Buch „Ein Ende und ein Anfang“ davon, „wie der Sommer 45 die Welt veränderte“. Und er tut das, indem er den Alltag der Menschen neben die politischen Entscheidungen stellt, die unsere Welt veränderten. Indem er Politiker, Prominente und ganz normale Personen nebeneinander stellt. Da wird nichts gewichtet. Schließlich passieren die Dinge ja auch gleichzeitig. Es wird viel zitiert in diesem so spannenden wie vielstimmigen Zeit-Porträt. Dafür hat der Autor viel gelesen, wie die Anmerkungen im Anhang und die vielseitige Bibliographie beweisen. Der reizende Herr Hitler Er war ja nicht dabei, als Swetlana und Josef Stalin nach dem Sieg über Hitler-Deutschland telefonierten. Auch nicht, als Hermann Göring, „der letzte Renaissance-Mensch“, in Augsburg vernommen wurde und der US-Soldat Klaus Mann ihn fragte, ob Hitler tot sei. Er hat nicht gehört, wie Winifred Wagner über ihren Freund Hitler sagte „Er war reizend.“ Oder wie Heinrich Himmler sich in Lüneburg stellte. Und doch liest sich das alles wie ein Augen- und Ohrenzeugenbericht. Das ist Oliver Hilmes‘ große Kunst. Die Zeitenwende Er hetzt die Lesenden von Berlin nach Tokio, von München…