Reise ins Unbekannte
Rezensionen / 26. November 2017

Anhand einer alten Landkarte macht sich die Journalistin Andrea Böhm auf, um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Die „Erkundung auf vier Kontinenten“ führte zu dem Buch „Das Ende der westlichen Weltordnung“. Andrea Böhm ist ein politischer Mensch. Sie arbeitete als Redakteurin für GEO, ZEIT und taz. Ihre Reportagen wurden mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Als Nahost-Korrespondentin berichtet sie derzeit für Die ZEIT aus Beirut. Das muss man wissen, bevor man ihr Buch zur Hand nimmt. Denn Böhm ist nicht auf touristischen Wegen unterwegs – auch wenn Touristen ihr Buch unbedingt lesen sollten. Die Vergangenheit reicht bis in die Gegenwart Sie wagt sich in Gegenden, die vom Terror des IS bedroht sind, in Landschaften der Zerstörung, wo die Menschen in Ruinen hausen. Sie reist nach Somalia und nach Somaliland, das „für den Rest der Welt nicht existiert“. Sie trifft in Mogadishu und im chinesischen Guangzhou, im Libanon, in Palästina und im Irak auf Menschen, die sie durch ihren Lebensmut und ihr Engagement beeindrucken. Und überall stößt sie auf eine Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reicht, den zerstörerischen Kolonialismus, die Allmachtsfantasien der USA und noch weiter zurück das Erbe des Commonwealth. Das Auf und Ab der Geschichte Doch Böhm…

Flüchtlinge in unserer Welt
Rezensionen / 22. September 2016

Beim ersten großen UN-Gipfel zum Thema Flucht und Migration diskutierten die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen über den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Die Themen Flucht und Integration haben nicht nur die Ergebnisse der Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern und der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus bestimmt, sind nicht nur Stammtischgespräche, sie beeinflussen auch den Tourismus und unsere Zukunft. „Wie die neue Völkerwanderung die ganze Welt verändert“ ist der Untertitel eines informativen Buches von Weltreporter.net, das sich mit der „Flüchtlingsrevolution“ in allen Erdteilen beschäftigt. Klar gestellt wird zunächst der Begriff „Flüchtling“ als „derjenige, der geht, obwohl er lieber bleiben würde“. Auch in den Traumzielen der Touristen sind Flüchtlinge Alltag Und mit solchen Flüchtlingen hat es die Welt auf allen Kontinenten zu tun, auch in den Traumzielen der Touristen: In Lateinamerika ebenso wie in Asien, in Australien wie in Kanada oder den USA. Keineswegs nur in Europa, wo die Weltreporter ein gefährliches Anwachsen der Fremdenfeindlichkeit registrieren aber durchaus auch viel Menschlichkeit schildern, die zu Hoffnung Anlass gibt: „Die Welt nach der Flüchtlingsrevolution kann eine solidarische Welt sein, eine gerechtere, eine vielfältigere, in der wir viele der Krisen von heute hinter uns gelassen haben werden.“ In den einzelnen Kapiteln begleiten die Weltreporter die Flüchtlinge…