Paolo Rumiz ist ein eigenwilliger Autor, auf Erkundungen bis an den Rand der Welt scheut er keine Strapazen. Das gilt auch für sein neues Buch „Eine Stimme aus der Tiefe“, für das er von den Liparischen Inseln bis ins Friaul die unsicheren Grundfesten Italiens erkundet hat: „Eine Welt, bestehend aus Vulkankratern, Bergwerken, Karstquellen Katakomben, Miasmen, ein Labyrinth von Tunneln, U-Bahnen, Gefängnissen, Krypten mit den Sarkophagen von Heiligen, unerforschten Brunnen, Meeresböden voller Relikte, Waffen aus alten Kriegen…“ Mit Aladins Lampe Rumiz ist den Geheimnissen dieses weitläufigen Labyrinths auf der Spur, dieser Stimme aus der Tiefe, einer „Dark Symphonie“. Er besteigt Vulkane, klettert in Höhlen, besucht die Katakomben in Rom und erkundet still gelegte Bergwerke: „Ich war der Sohn einer bebenden Erde. Ich gehörte zu ihr und wollte einen Blick in ihr Inneres werfen. Mit Aladins Lampe hineingehen.“ Trip durch die Tiefe Und weil Paolo Rumiz auch ein großartiger Erzähler ist, kann er über seine Entdeckungen so spannend schreiben, dass man ihm auf seinem Trip durch die Tiefe nur zu gern folgt. Da tun sich allerdings noch mehr Abgründe auf, die der Autor beim Namen nennt: Die mafiösen Strukturen beim Wiederaufbau nach Erdbeben oder die Empathielosigkeit der Gesellschaft in der Flüchtlingsfrage. Dazu…