Das Mal des Oktopus
Rezensionen / 1. November 2020

Brustkrebs ist kein Thema, mit dem frau gern konfrontiert wird. Als Un-Frau fühlt sich Klarissa, die Ich-Erzählerin, nach der Operation. Sie hat sich gegen Silikon-Brüste entschieden und sich dafür einen Oktopus über die Narben tätowieren lassen: Schutz gegen den Krebs. Zurück nach Ei in den Schoß der Familie Klarissa ist zur Einzelgängerin geworden. Das Filmstudium hat sie aufgegeben, den Freund verlassen. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Burger-Braterin – bis sie ihr Bruder zurück bringt auf die Insel Ei und in das Wirtshaus der Familie. Hier lebt der nach dem Tod seiner Frau und dem der Ersatzmutter „Mammie“ fast verstummte Vater mit dem Bruder und Irina, der Schönen, die irgendwann aus dem Meer auftauchte: „Das fremde, wunderschöne Mädchen, das kein Mädchen und kein Mensch war, verstand kein Wort und fand Mammie sofort sympathisch. Es wurde die Schwester der Tochter des Fischers und des Fischers zweite Tochter und des Sohnes zweite Schwester und Mammies drittes (viertes?) Findelkind.“ Bedrohung durch Windräder und „Zecken“ Doch Ei ist bedroht: Eine Fastfood-Kette, die auch Windräder betreibt, will die Bewohner vertreiben, um noch mehr Windräder zu errichten und womöglich auch noch mehr von den merkwürdigen schwarzen Zecken oder Käfer, die Klarissa entdeckt hat. Wie ein Oktopus, der…