Die Heimat des Andreas Altmann
Rezensionen / 6. April 2021

Was kann Heimat für einen Weltreisenden wie Andreas Altmann sein? Ein paar Erklärungsversuche des Autors: „Mein Hauptwohnsitz ist die deutsche Sprache, nebenbei wohne ich in Paris.“ „Sprache als Heimat, gefährliche Heimat, allerschönste Heimat.“ „Freunde sind Heimat.“ „Heimat ist ein wunderschönes Wort. Wie warm es schwingt.“ „Selbstverständlich ist eine Frau Heimat.“ „So eine spirituelle Heimat (im Zen-Kloster) gefiel mir, sie war unsentimental und melancholisch, frei von Vergötzung.“ „Mein Körper, meine Heimat.“ „Der Mensch braucht Menschen als Heimat.“ Ein schwieriger Begriff Man sieht, selbst ein redegewandter Globetrotter wie Altmann tut sich nicht leicht mit dem Begriff, auch wenn er so schön warm schwingt. Und doch ist der Autor überzeugt davon, dass er der Richtige für diese „Gebrauchsanweisung für Heimat“ ist: „Dass dieses Buch ein Heimatloser schreibt,  ist eine gute Idee. Sagen wir, er hat seine ‚natürliche‘ Heimat verloren, nein, er hat sie verlassen. Im Laufschritt, fluchend, unter Tränen der Freude, unter Tränen frisch bezogener Prügel.“ Typischer Altmann- Sound Sein Geburtsort Altötting ist für Altmann alles andere als Heimat, dieser bayerische Wallfahrtsort ist für ihn Erinnerung an die Schrecken seiner Kindheit in einem bigotten Elternhaus. Also musste er sich eine andere Heimat suchen, und er fand sie in der Welt. Darüber schreibt er…