Der alte Baum und die Hoffnung
Rezensionen / 1. Dezember 2018

Natürlich ist das ein Märchen. Denn Bäume können nicht sprechen. Aber fühlen schon. Und deshalb ist dieses Buch so wichtig, weil es teilhaben lässt an den Gefühlen eines von der Fällung bedrohten Baums. Rot heißt dieser Baum, und seit langer Zeit schon ist er der Baum der Wünsche.  Einmal im Jahr kommen Alte und Junge, um ihre Wünsche an Rots Zweige zu hängen. Eine Heimat für viele Tiere Dann verstecken sich die Tiere, die sich in Rots Zweigen und Wurzeln wohnhaft eingerichtet haben; die Waschbären und die Stinktiere, die Beutelratten und die Eulen. Nur die Rabenfrau Bongo harrt aus. Bongo ist Rots beste Freundin.  Auch der Baum der Wünsche braucht nämlich Freunde. Rot weiß das: „Man verbringt seine Zeit sinnvoll, wenn man anderen ein Gefühl der Sicherheit gibt,“ sagt der Baum und freut sich, wenn die Tierkinder auf ihm herumklettern. Ungeliebte Nachbarn Und da ist auch noch Samar, das türkische Mädchen, das vor kurzem mit ihren Eltern in eines der Häuser gezogen ist, in deren Gärten Rot seine Wurzeln ausstreckt. Die Familie im Nebenhaus reagiert eher feindselig auf die Neuankömmlinge – bis auf den Sohn Stephen. Und ein Junge ritzt gar „Geh weg“ in den Baum der Wünsche, eine Wunde…