Was für ein Elend!

6. März 2024

Für ihren Kinderroman „Frieda, Nikki und die Grenzekuh“ ist Uticha Marmon mit dem Kirsten-Boie-Preis ausgezeichnet worden. Denn ihr ist es gelungen,  so schwierige Themen wie Krieg und Frieden auch für Kinder erfahrbar zu machen – mit hintergründiger Komik.

Doppeltes Elend

Oft fangen die großen Probleme schon im Kleinen an. Wie im Dorf Elend, das in Nord- und Süd-Elend gespalten ist.  Frieda lebt mit ihren Eltern Anne und Paul in Südelend, Nikki ist ihr bester Freund und für jedes Abenteuer zu haben. Aber Nordelend ist beiden suspekt. Da wohnen unter anderen Jella, Adil und Bo, kurz Adibo, weil sie immer zusammen auftreten und dann auch ziemlich aggressiv.

Die Kuh und ihr Kalb

Um Ärger zu vermeiden bleiben die Südelender und die Nordelender unter sich, so wie es seit langer Zeit ist. Doch dann bringt ausgerechnet Friedas Lieblingskuh Angela das Arrangement ins Wanken. Denn Angela hat es sich in den Kopf gesetzt, ihr Kalb ausgerechnet an der Grenze zwischen Nord- und Südelend zur Welt zu bringen. Eine Katastrophe, finden die Süd-Elender, und die Nord-Elender sehen es ebenso.

Es wird aufgerüstet

Verschwörungsgerüchte machen die Runde, der Konflikt eskaliert. Bauer Reinke aus Nord-Elend reklamiert das Kalb für sich, weil sein Stier Bronco der Vater ist. Beide Seiten rüsten auf, es kommt zu einer Gülleschlacht, zu tätlichen Auseinandersetzungen. Und dann ist auch noch Nikki verschwunden – samt dem Kalb.

Ein Ende des Elends

Frieda ist alarmiert, sollte sie doch auf den kleinen Freund aufpassen. In ihrer Not verbündet sie sich sogar mit Adibo. Wo kann Nikki nur stecken? Ist er wieder einem Zwerg auf der Spur oder hat er sich auf der Suche nach dem Einhorn verlaufen? Was ist, wenn er in die „Verbotene Zone“ geraten ist? Denn die gibt‘s auch in diesem gespaltenen Ort. Und ausgerechnet dort finden die Kinder etwas, was das ganze Elend in Elend beenden könnte.

Aktuelle Geschichte

Wie alles tatsächlich zu einem glücklichen Ende kommt und Frieden in Elend einkehrt, das wird hier nicht verraten. Das solltet ihr selber nachlesen, spannend genug ist es – und sogar noch romantisch. Nicht nur für die Kuh Angela.
Uticha Marmon erzählt diese hochaktuelle Geschichte um kleinliche Konflikte und ihre großen Wirkungen mit viel hintergründigem Humor. Die Charaktere sind oft reichlich schräg aber immer sympathisch, und so hat auch Maja Bohn das Buch illustriert. Wer genauer hinschaut, weiß nach der Lektüre auch: Elend kann überall sein.

Info Uticha Marmon. Frieda, Nikki und die Grenzekuh, mit Bildern von Maja Bohn, Carlsen, 135 S., 14 Euro, ab 10

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