Chili ist eine brave Hündin oder das, was Menschen darunter verstehen. Sie liebt Sara und ist meist auch folgsam, selbst wenn es ihr nicht leicht fällt. Wenn Sara zum Beispiel nicht an Chilis Futter denkt oder daran, dass ein Hund auch mal ausgiebig schnüffeln will. Der innere Wolf Aber meist sind Chili und Sara ein Herz und eine Seele, bis Sara die Hündin für ein magisches Abenteuer missbrauchen will. Da regt sich in Chili Widerstand und der ...

Ein Dorf in Irland, in dem die Zeit stehen zu bleiben scheint: Niall Williams hat das fiktive Faha in mehreren seiner Romane zum Leben erweckt – auch in seinem neuen Buch „Das ist Glück“. Es ist das Jahr 1958, in Faha brennt noch das Torffeuer im Kamin, das Wasser kommt aus dem Brunnen, das Licht lässt sich noch nicht an- und ausschalten. Die Menschen hier leben wie im 19. Jahrhundert – und sie scheinen zufrieden. Trotz des Regens, der „von hi...

Tobias Schlegl ist kein Wanderfreak und doch ist er mit seiner Mutter 173 Kilometer auf dem Jakobsweg gewandert. Warum er sich das antut? Er tat‘s für seine Mutter und er hat es nicht bereut. Denn der Jakobsweg hat zwar beide an ihre Grenzen und manchmal auch darüber hinaus gebracht, er hat aber für auch neues Vertrauen zwischen Mutter und Sohn gesorgt. Der Camino provoziert Schnell muss der Notfallsanitäter Tobias Schlegl feststellen, dass di...

Die Sonne strahlt von einem blauen Himmel, die Magnolien haben ihre prächtigen Blüten geöffnet. Gärten und Parks blühen auf. Wie Gärtnerinnen und Gartenarchitekten die Landschaft verändern, zeigt der Bildband „Europas grüne Paradiese“ an unterschiedlichsten Beispielen. Ganz oben im Norden, im isländischen Akureyri haben die Frauen Ackerland in den ersten botanischen Garten Islands verwandelt: Lystigardur, nur 50 Kilometer vom Polarkreis entfer...

Eine spannende und lustige Geschichte sollte es sein, ein Kinderbuch mit vielen Bildern aber ohne große Konflikte. Das Familienunternehmen bekam den Namen „Hase Hollywood“ – den hatte sich der fünfjährige Simon ausgedacht. Zusammen mit Vater Stefan, der den Text schrieb und Mutter Anja, die für die Illustrationen sorgte, hat der heute Zehnjährige nun den Hasen Hollywood ins Drachenland geschickt. Die Freunde und ihre Mission Natürlich ni...

Eine Kreuzfahrt, die ist lustig
Rezensionen / 21. August 2017

Eines gleich vorneweg. Für Kreuzfahrtfans ist dieses Buch eher nicht geeignet. Denn was der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2016, Bodo Kirchhoff, unter dem Titel „Betreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt“ auf 130 Seiten anspricht, könnte ihre Begeisterung für diese Art des Reisens schmälern. Denn Kirchhoff begnügt sich nicht damit, mit manchmal nervender Selbstgefälligkeit die eigenen Befindlichkeiten angesichts der Zumutungen im kl...

Patchwork und Pubertät
Rezensionen / 21. August 2017

Francesca Segal ist die Tochter von Erich Segal, der mit „Love Story“ einen Mega-Seller geschrieben hatte. Die 37-Jährige scheint das Schreib-Talent ihres Vaters geerbt zu haben, nicht aber dessen Hang zum Melodram. Schon ihr erster Roman „Die Arglosen“ zeigt, dass es der Journalistin, die in Oxford und Harvard studiert hat, die Komplexität der menschlichen Natur angetan hat. Von Liebesdreieck zum Quartett Ging es da um eine Art Lieb...

Vom Charme der Normalität
Rezensionen / 21. August 2017

„Während meines neunjährigen Eingewecktseins an einem Augsburger Realgymnasium gelang es mir nicht, meine Lehrer wesentlich zu fördern.“ Was Bert Brecht über seine Schulzeit geschrieben hat, hätte auch William James Sidis unterschreiben können. Der „Held“ in Klaus Cäsar Zehrers Debütroman „Das Genie“ hat die Schulzeit regelrecht durchlitten. Nicht, weil er über- sondern weil er unterfordert war.  Denn William James war von seinen Elt...

Vom Fremdsein
Rezensionen / 14. August 2017

Vieles kennen wir aus der täglichen Zeitungslektüre oder den Fernsehnachrichten: Menschen auf der Flucht, Religionskriege, Tod und Zerstörung. Nichts Neues unter der Sonne, dann all das gab es auch früher schon, vor nahezu 1000 Jahren. Stefan Hertmans holt diese Zeit in die Gegenwart und macht daraus einen beklemmenden Roman. Eine Zeit des Aberglaubens und des Umbruchs „Die Fremde“ spielt im dunkelsten Mittelalter, damals, als Papst ...

Die Liebe in Zeiten des Zorns
Rezensionen / 25. Juli 2017

„Immer, wenn zwei Menschen ein Paar werden, verändern sie sich ein Stück weit. Sienehmen vielleicht neue Interessen des Partners an oder lassen alte Gewohnheiten sein. Das ist ganz normal und wird meistens akzeptiert. Be3i uns schauen dagegen alle ganz genau hin und unterstellen uns, dass unsere unterschiedlichen Kulturen und Religionen ‚schuld‘ daran seien.“ Eine Deutsche und ein Israeli werden ein Paar  Natürlich ist bei einem deut...

Vor der Dunkelheit
Rezensionen / 22. Juli 2017

Unsere Gesellschaft wird älter und muss sich eingestehen, dass manche Vorurteile überholt sind. Zum Beispiel, dass alte Leute mit einem Leben am Rand der Gesellschaft zufrieden sind, dass es ihnen genügt, ihre Enkelkinder auf den Knien zu schaukeln. Dass Liebe und Sex endgültig vorbei sind. Die Realität sieht anders aus: Politiker bleiben bis ins hohe Alter aktiv, Kleriker kommen erst ab einem gewissen Alter zu Papst-Ehren und selbst...

Das Phänomen Jane Austen
Rezensionen / 19. Juli 2017

Wie sich die Zeiten gleichen: Landliebe war vor gut 200 Jahren in England ebenso angesagt wie heute, Bücher über Design und Gärten florierten. Und ebenso wie heute waren die Zeiten kritisch: Die Französische Revolution fegte alles hinweg, was bis dahin als sicher galt, Napoleon überzog Europa mit Kriegen und veränderte die Weltordnung. Und Jane Austen? Schrieb über den englischen Landadel, über Vernunft und Gefühl, Stolz und Vorurtei...

Das Ende eines Lebens
Rezensionen / 14. Juli 2017

Am 14. Juli 2016, vor einem Jahr, starb Péter Esterházy, da war der studierte Mathematiker und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 66 Jahre alt. Das Ende seines Lebens hat der ungarische Autor in einem „Bauchspeicheldrüsentagebuch“ verarbeitet, das teilweise verstörend ehrlich die mit seiner Krebserkrankung einhergehenden Veränderungen seines Körpers und seines Alltags schildert. Die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs trifft...

Zum Tod von Peter Härtling
Rezensionen / 10. Juli 2017

Er war ein stiller Mensch,  aber er konnte auch laut werden, wenn er Ungerechtigkeit erlebte. Peter Härtling, selbst ein Flüchtlingsjunge,  hat sich mit dem Roman „Djadi, Flüchtlingsjunge“ verabschiedet. Es war sein letztes Buch, ein literarischer Nachlass.  Jetzt ist der 1933 in Chemnitz geborene Härtling, der im mährischen Olmütz aufwuchs und mit der Mutter nach Nürtingen kam, tot.  Doch seine Bücher leben weiter und er...

Im Putin-Land
Rezensionen / 12. Juni 2017

Er wollte nicht dahin, wohin der Lonely Planet Abenteuerreisende schickt, und schon gar nicht dahin, wo es die Touristenmassen hinzieht. Stephan Orth sucht „die Anti-Ästhetik von einem Ausmaß, dass einem die Sinne schwinden“. Auf der Suche nach Hässlichkeit mit Wow-Effekt Er will Reisen als Thriller, Hässlichkeit mit Wow-Effekt. Und davon findet er jede Menge als Couchsurfer in Russland. Nicht nur gleich am Anfang in der Mine von Mir...