Hoffnung für Europas Wildnis

11. November 2021

Was hat Wildnis mit Klimawandel zu tun? Der Klimagipfel in Glasgow beweist, wie wichtig globale Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung sind. Doch auch im kleineren Rahmen lässt sich einiges gegen die Klimaerwärmung erreichen. Der Bildband „Das wilde Herz Europas“ führt eindrucksvoll vor Augen, dass ein Umdenken Not tut.

Was ist Wildnis?

Man müsse den Bären als Hoffnungsträger für die wilde Natur akzeptieren, heißt es da etwa – ebenso wie Wolf und Luchs. Denn Wildnis dürfe nicht nur ein Sehnsuchtsort für Zivilisationsflüchtlinge sein, sie diene auch dem Schutz der Natur und unterstütze die Trendumkehr weg vom gedankenlosen Ausbeuten hin zu einem respektvollen Interagieren.
Für die meisten Menschen sei Wildnis Natur pur, „verschont von den Eingriffen der Menschen und menschenleeres Terrain, in dem sich Fauna und Flora ungehindert ausbreiten können“. Dieses Ideal sei längst verloren und doch gäbe es auch in Europa noch Wildnis.

Gefahren für die Wildnis

Christine Sonvilla und Marc Graf machen sich in Mitteleuropa mit der Kamera auf die Suche nach der Wildnis. Dabei entdecken sie das Netzwerk von Mutterbäumen in Natur belassenen Wäldern, zollen dem Biber als Landschaftsarchitekt und „Ökosystem-Manager für artenreiche Biotope“ Anerkennung, konfrontieren die Betrachtenden mit der Schönheit mäandernder Flüsse und der Gefahr ihrer Zerstückelung und beleuchten das Spannungsfeld zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen im Gebirge, das zum Abenteuerspielplatz zu verkommen droht.

Die Rückkehr der Raubtiere

In fantastischen Aufnahmen dokumentieren die beiden Fotografen die Rückkehr der Raubtiere Wolf, Bär und Luchs. Nicht minder eindrucksvoll sind aber auch die Großaufnahmen von Kröten, Fischen oder die eines Alpenkammmolchs. Seeotter und Biber, Gämsen und Steinböcke, Habichtkäuze und Auerhähne machen deutlich, wie wichtig ein ungestörter Lebensraum für ihr Verbleiben in unserer Welt ist.

Plädoyer fürs wilde Herz Europas

Sonvilla und Graf sind engagierte Naturfotografen, die aus ihrer Liebe zur Wildnis kein Hehl machen. Sie berichten von persönlichen Abenteuern und Enttäuschungen und zeigen Wege auf, wie Wildnis auch vor der Haustür entstehen kann. So könne jeder und jede dafür sorgen, dass das wilde Herz Europas auch in Zukunft noch schlagen kann.

Info Marc Graf/Christine Sonvilla. Das wilde Herz Europas, Knesebeck, 160 S., 35 Euro, ISBN 978-3-95728-369-6

 

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