„Meine Krimis sind immer auch ein Spiegel des Jahres, in dem sie geschrieben wurden“, schreibt Nicola Förg im Nachwort zu ihrem neuen Krimi „Dunkle Schluchten“. Das mache sie aktuell, „womöglich aber auch schnell veraltet“. Aktuell ist auch „Dunkle Schluchten“, brandaktuell. Denn mit dem verdächtigen Unternehmer von MyEi bringt Förg das Problem der Bruderhähne ins Buch. Sie werden zwar nicht mehr geschreddert, tiergerecht ist ihr mei...
Christine Thürmer ist stolz auf den Beinamen „meist gewanderte Frau“. Immerhin hat sie über 60.000 Wanderkilometer in aller Welt bewältigt. Und weil sie bei ihren Vorträgen immer wieder nach Wander-Empfehlungen gefragt wurde, hat sie in dem Buch „Auf 25 Wegen um die Welt“ besonders empfehlenswerte Trails zusammengestellt. Für Weintrinker und Pilgeranfänger, für Ostalgiker und Abenteurer, für Dracula-Begeisterte und Vulkanologen. Wer ...
Den Rhein flussaufwärts ist der große Schweizer Autor Franz Hohler gewandert – zwischen Mai 2020 und September 2022. Nicht am Stück, natürlich nicht – Hohler ist knapp 80 und kein Weitwanderer. Und wozu gibt es die Schweizer Bahnen? In dem Büchlein „Rheinaufwärts“ erzählt der Autor von seinen Wanderungen entlang des Flusses und das nicht immer harmonische Miteinander von Mensch und Natur. Erlebnisse und Erinnerungen Manchmal ist das ...
Julia liebt ihr Mum, die so euphorisch sein kann, so mitreißend fröhlich. Dass diese Euphorie auch eine andere, düstere Seite haben kann, ist ihr nicht mehr bewusst. Das letzte Mal, als ihre Mum in tiefe Traurigkeit gefallen war, ist lange her. Und jetzt hat die studierte Meeresbiologin wieder ein Ziel, sie will den Grönlandhai erforschen und dazu Gelder von Hochschulen bekommen. Wie passend, dass Julias Dad für einige Zeit einen Job...
Es ist Sommer in der Stadt, und Odessa, die Schönheit am Schwarzen Meer, verspricht ein besonderes Lebensgefühl. Davon erzählt Irina Kilimnik im Roman „Sommer in Odessa“. Die Ich-Erzählerin Olga lebt mit Mutter, Tanten und Cousinen in einer zusammengestückelten Wohnung, typisch für das alte Odessa. Wo‘s lang geht, bestimmt der Großvater, der Töchter und Enkelinnen schikaniert. Die schönste Stadt der Welt Olga hat schon längst die Nas...
Erst der Literaturnobelpreis hat mich auf Annie Ernaux aufmerksam gemacht. Ich muss gestehen, ich hatte bis dahin noch nichts von ihr gelesen. Dabei hatte ich Französisch studiert und blieb auch an französischer Literatur interessiert. Aber nun habe ich „Die Jahre“ der mittlerweile 83-jährigen Autorin gelesen. Was für ein Buch! Es katapultierte mich unmittelbar hinein in mein eigenes Erleben, das dem von Ernaux nicht unähnlich ist. S...
„Wenn halt nur mehr Leute so wie wir zwei regelmäßig die Augsburger Allgemeine lesen würden, dann würde weniger Schmarrn in die Welt hinausposaunt werden.“ Man schreibt das Jahr 1886 im Werdenfelser Land, und die „Huberin“ ist wohl die einzige Zeitungsleserin im kleinen Dorf Loisbichl. Es sei denn, sie kann die junge Witwe Vroni auf dem abgelegenen Graseggerhof mit der nützlichen Lektüre anstecken. Bei der Heumahd hat die junge Frau ...
Eigentlich müssten sich Lance und seine Freunde freuen – auf die Freizeit am Crater Lake. Aber den Ich-Erzähler plagen düstere Vorahnungen, und dass der selbstgefällige Trent seinen Kumpel Chets schon wieder runtermacht, verdrießt ihn noch mehr. Das ist freilich nichts gegen das, was die Schülerinnen und Schüler im sogenannten Freizeitzentrum am Crater Lake erwartet… Alarmierende Anzeichen Dabei hätte der blutüberströmte Kerl,...
Lonely Planet hat‘s vorgemacht, jetzt verkündet auch Marco Polo „Die besten Ziele für 2023“. Marco-Polo-Autoren haben ihre Favoriten genannt, eine Jury hat daraus 40 Ziele in den Kategorien „Noch unentdeckt“, „Neuer Glanz“, „2023 erleben“ und „Nachhaltig“ destilliert. Wohin also geht bei Marco Polo die Reise in diesem Jahr? Hauptsache nachhaltig In jedem Fall auch wieder nach Deutschland und da – im Sinne der Nachhaltigkeit – z...
Dass der Vorarlberger Michael Köhlmeier ein großartiger Autor ist, beweist er auch mit seinem neuen Roman Frankie. Im Mittelpunkt steht der 14-jährige Ich-Erzähler Frank, der in einer fast symbiotischen Gemeinschaft mit seiner Mutter in Wien lebt. Seinen Großvater lernt er mit Verspätung kennen, weil der über 18 Jahre hinter Gittern gesessen hat. Faszination des Bösen Der eher introvertierte Junge ist zugleich abgestoßen und faszinie...