„Gärten machen glücklich“, das ist das Motto dieses anregenden Bildbandes, der in die Gärten der Welt führt und 60 ganz besondere Orte vorstellt. Mit der Reihe „Happy Places“ will Lonely Planet Reisende dazu einladen, sich von außergewöhnlichen Orten verzaubern zu lassen. Und schöne Gärten sind ganz gewiss Orte, die Glücksgefühle jenseits des Alltags versprechen. Klostergärten etwa, Botanische Gärten aber auch Naturschutzgebiete, Friedhö...

Sandra Schulz hat ihre Erfahrungen mit Wohnmobilreisen schon in Spiegel-Kolumnen verarbeitet. Jetzt also auch ein Buch über die Monster Touren mit netten Tipps für Nachahmer und viel Selbst-Ironie. Übers Leben lernen Beim Campen, findet die Autorin in der Einleitung, „kann man viel übers Leben lernen… Man lernt auszuhalten, dass zusammenkommt, was nicht zusammenpasst: die Sehnsucht nach Freiheit und die Nähe zum Stellplatznachbarn, das Bedürfn...

Was wäre, wenn… fragt sich Neal Shusterman, der Schriftsteller mit jüdischen Wurzeln, in dem Buch „Fenster in der Nacht“. Was wäre, wenn Märchen wahr würden. Wenn sich zum Beispiel ein Fenster in rettende Welten öffnen würde, jenseits aller Verfolgung durch Nazis. Wenn ein neuer Golem aus Asche Menschen vor den Gaskammern bewahren würde. Oder wenn die russische Hexe Baba Jaga die Widerständler unterstützen würde. Geschichten der Hoffnung Fünf ...

Ein Sommerabend, das klingt harmlos, ja einladend. Doch in Cécile Tlilis gleichnamigem Romanerstling werden an diesem Sommerabend ganze Lebensentwürfe zertrümmert. Die Pariserin inszeniert ein fesselndes Kammerspiel mit vier Personen, zwei Paaren. Gegensätzliche Paare Die Männer, Etienne, der attraktive Gastgeber, und der eher unscheinbare Rémi, kennen sich aus Studienzeiten. Der eine kommt aus einer angesehenen Familie und ist wie sein Vater ...

Martina Bogdahn weiß, wovon sie schreibt. Das spürt man vor allem in den eindringlichen Schilderungen des Landlebens in ihrem ersten Roman „Mühlensommer“. Die Fotografin ist in Weißenburg geboren und auf einem Einödhof aufgewachsen. Die Ähnlichkeiten mit der Protagonistin des Romans sind also nicht zufällig. Wie die Ich-Erzählerin Maria hat Martina Bogdahn dem elterlichen Hof den Rücken gekehrt, um zu studieren und später in München zu leben. ...

Mit Stinki in den Stan-Staaten
Rezensionen / 23. März 2020

Eigentlich wissen sie von Anfang an, worauf sie sich einlassen. Der nicht ganz taufrische Subaru-Bus steht nicht um die Ecke, sondern in Bischkek/Kirgistan. Aber irgendwie reizt Vanessa Scharsching und Christian Biermann das Abenteuer. Und sie lassen sich auch davon nicht entmutigen, dass ihr Bus geplündert worden ist. 30 Jahre hat der Subaru Libero auf dem Buckel und danach riecht er auch. Trotzdem wächst Stinki, wie sie ihr fahrbar...

Gefährliche Gartenpflege
Rezensionen / 19. März 2020

Elsemarie Maletzke hat eine Vorliebe für Gärten und für England. Beide hat sie in ihrem neuen Kriminalroman Magnolienmord zusammengebracht. Auf höchst vergnügliche Art. Dies ist kein Krimi, der mit viel Blut und brachialer Gewalt aufwartet, auch nicht mit allwissenden Kommissaren. Hier geht es um eine bibliophile Hobbygärtnerin und einen polnischen Dendrologen (Baumforscher) mit kriminellen Neigungen. Angespanntes Verhältnis zwischen...

Der Charme der Unauffälligkeit
Rezensionen / 18. März 2020

Anne Tyler kann meisterhaft von den kleinen Dingen des Alltags erzählen.  Das tut sie auch in ihrem neuen Roman „Der Sinn des Ganzen“: Micah ist kein Traummann, eher einer, den man gern übersieht. Einer, der sich klein macht, der nicht auffallen will. Fast symbolisch lebt er im Souterrain in einer bescheidenen Absteige, die er allerdings pedantisch sauber hält. Seine Tage sind durchstrukturiert. Erstaunlich, dass er trotz...

Mutmenschen in den Bergen
Rezensionen / 17. März 2020

„Das ist doch der Gipfel“ hat Andreas Lesti seine „Geschichten von den Bergen der Welt“ überschreiben.  Von Mutmenschen und Pionieren handelt diese Essay-Sammlung und auch davon, „wie aus dem ehemaligen Schreckensort Alpen ein Sehnsuchtsort wurde“.  Der Alpinist und Autor Andreas Lesti hat manche der geschilderten Routen selbst  begangen und mit einigen der Porträtierten gesprochen. Aus seiner Faszination für ...

Waldeslust und Waldesfrust
Rezensionen / 11. März 2020

Flüsternde Wälder heißt der neue Alpenkrimi von Nicola Förg, der viel über Waldeslust und Waldesfrust erzählt. Die Bauern kämpfen ums Überleben – wie der Wald in Bayern: „Wir verdienen kein Geld mehr mit unserer Milch. Also vermieten wir Ferienwohnungen, aber dann beschweren sich die Gäste, dass die Möbel nicht den alpinen Loungecharakter haben, so, wie sie das letztes Jahr in Südtirol haben… Wir ertrinken in Käferbäumen, kommen kaum...

Im Freien: Zwischen Alltag und Ausstieg
Rezensionen / 11. März 2020

Im Freien fühlt sich Björn Kern am wohlsten. Nahweh nennt der Autor den Drang nach Draußen, das Bedürfnis, in die Natur einzutauchen, die Nacht im Wald zu verbringen. Um diesen Drang zu befriedigen bedarf es keines Flugzeugs und keiner Bahn. „Man muss nur vom Schreibtisch aufstehen, die Haustür aufstoßen und nach draußen gehen.“ Wobei Kern Glück hat mit seiner Exit-Strategie: Björn Kern lebt in einer „brüsken Landschaft“, im Oderbruc...

Hohe Häuser in den Bergen
Rezensionen / 23. Februar 2020

Hohe Häuser,  das sind in diesem Buch Gebäude auf der Höhe.  Und besondere Landschaften stellen Baumeister und Architekten immer wieder vor besondere Herausforderungen. Das gilt vor allem für die Berge. Ihr Formenreichtum, so Nicola Borgmann im Vorwort zu diesem beeindruckenden Bildband, beflügele die Fantasie. Doch die Berge stellten auch die Architekten vor eine schier unlösbare Aufgabe: Jedes Bauwerk mit phänomenalem Ausblick wird...

T.C. Boyle: Abgründe und Visionen
Rezensionen / 15. Februar 2020

Die Zukunft hat schon begonnen – irgendwann, irgendwie – in diesen Kurzgeschichten von T.C. Boyle. Der Meister der Short Story braucht nur wenige Sätze, um eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, zu zeigen, wie ohnmächtig wir Menschen der Natur gegenüber sind. „Sind wir nicht Menschen“ ist der Titel dieses Sammelbandes, dem der Amerikaner ein Zitat von Lord Byron voranstellt: „Den Menschen lieb‘ ich, mehr noch die Natur“. Ameisenpla...

Vom indischen Elefanten
Rezensionen / 14. Februar 2020

Der Subkontinent ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde und wohl auch das rätselhafteste. Wie viele Reisende ist auch der Schwede Per J.  Andersson der Faszination Indiens erlegen: „Ich bin wie besessen davon, den westlichen Lesern Indiens ungeheure Vielfalt von widersprüchlichen Eindrücken zu beschreiben“, notiert er im Vorwort zu seinem Buch „Vom Elefanten, der das Tanzen lernte“. Wie auf einem anderen Planeten Als e...

Namibia: Karoffelbrei und Schwarzwälder Kirsch
Allgemein / 8. Februar 2020

Namibia wird gern als „Afrika für Anfänger“ gesehen. Ein Land, das mehr mit Schwarzwälder-Kirschtorte als mit Schwarzafrika in Verbindung gebracht wird. Dass das alles nicht ganz so einfach ist im ehemaligen Deutsch-Südwest, darüber hat Anna Mandus in ihrem lesenswerten Buch „Licht und Schatten in Namibia“ geschrieben. Über die „Wagenburgmentalität“ der Weißen ebenso wie über den Stolz der Schwarzen und die Zerstrittenheit der Stämme...