Immer mehr Reisende zieht es in den Norden, in noch nicht überlaufene Landschaften. Dahin, wo es noch Eisbären gibt, wo Rentiere weiden und eine weitgehend ungezähmte Natur Respekt einflößt. Der Bildband „Magie des Nordens“ offenbart noch eine andere, die märchenhafte Seite der nordischen Länder. Per Playlist in den Norden Was für eine gute Idee: Noch bevor man anfängt, die Magie des Nordens beim Blättern durch die reich illustrierten Seiten zu erkunden, kann man sich per Playlist musikalisch in den Norden beamen. 16 Titel stehen zur Auswahl. Sie bereiten die Lesenden vor auf magische Begegnungen mit Elfen, Wassergeistern, Riesinnen und Trollen, mit tapferen Recken, mit Wikingern und Walküren, mit Göttern, Hexen und Heiligen. Sagen und reale Orte Martin Wein erzählt nicht nur ihre meist märchenhaften Geschichten, er verortet die Begegnungen auch an realen Orten, die Reisende von heute erkunden können. Und dank der mystischen Stories folgt man dem Autor gespannt durch Norwegen, Schweden und Dänemark und weiter auf die Färöer, nach Island und Grönland. Die Mythologie des Nordens Zwischendrin verrät Wein zehn Orte, die besonders geheimnisvoll sind wie das norwegische Jotunheimen mit seinen schroffen Bergen, der Uumannaq in Grönland, ein Berg in Gestalt eines Robbenherzens, oder der Godafoss in Island, in…
Eva Björg Ægisdóttir hat ihren Geburtsort Akranes auf die literarische Landkarte gebracht. Hier spielen ihre – erfolgreichen – Krimis. Auch „Verlogen“, der neueste Wurf der Isländerin. Hier stellt die 35-jährige Mutter von drei Kindern wieder ihr Geschick unter Beweis, die Lesenden an der Nase herumzuführen. Mord an einer jungen Mutter Vordergründig geht es um den Mord an einer jungen Frau, die als Mutter Probleme hatte. Kein Wunder, war sie doch erst 15 Jahre alt, als sie schwanger wurde. Hekla, die Tochter, wuchs zeitweise in einer Pflegefamilie auf, in der sie sich wohler fühlte als zu Hause mit der alleinerziehenden Mutter Marianna. Die Rolle der Tochter Die Ermittler Elma, Sævar und Hörður schließen nicht aus, dass Hekla ein Interesse an Mariannas Tod hatte. Denn die Mutter stand den Wünschen der inzwischen 15-jährigen Tochter immer wieder im Weg. Es menschelt im Ermittler-Team Das Ermittlerteam und ihre Recherchen bilden den verbindenden Erzählstrang. Und natürlich wirken auch innerhalb des Teams Anziehungskräfte – zwischen Elma und Sævar, während Hörður die Krebserkrankung seiner Frau zu schaffen macht. Da kann schon einiges übersehen werden, zumal sich die Erkenntnisse nicht direkt aufdrängen. Merke: Ermittler sind auch nur Menschen. Zwiespältige Muttergefühle Doch Eva Björg Ægisdóttir hat noch einen anderen…
Die Färöer, 18 sturmumbrauste Inseln im Norden zwischen Schottland und Island. Wikingerinseln, auf denen der Alltag zum Abenteuer wird. Zumindest für Anja Mazuhn, die ihren glamourösen Job als Klatschkolumnistin in High Heels gegen ein Leben in Gummistiefeln eingetauscht hat. Bereut hat sie es nicht. Denn auf den Inseln hat sie gefunden, was ihr im Berliner Trubel gefehlt hat – Zeit für sich selbst und den Sinn des Lebens. Hymne auf die Inselwelt Ihr Buch „Meine wilden Inseln“ ist eine Hymne auf die Natur, die auf den Färöern alles andere als lieblich ist. Doch genau das gefällt den Berlin-Aussteigern. Wie Anja Mazuhn fühlt sich auch ihr Mann schnell heimisch in dem Haus in Elduvik, das die beiden kurz entschlossen gekauft haben. Auch wenn der Sturm ums Dach braust und hin und wieder Schafe an die Tür klopfen, wenn die See hohe Wellen schlägt und der Regen die Bäume peitscht, fühlen sich die beiden angekommen in ihrem neuen Leben. Nachbarn werden Freunde Auch dank der freundlichen Nachbarn, die bald zu Freunden werden und die Neuankömmlinge für den Alltag auf den Färöern fit machen. Denn ganz einfach ist die Umstellung von der Klatschreporterin zur Schaf-Friseurin nicht. Doch die Autorin nimmt alle Herausforderungen an,…
Eigentlich ist der Grazer Fotograf Michael Königshofer ja eine Frostbeule, wie er im Vorwort zum beeindruckenden Bildband „Winter im Kühlschrank“ schreibt. Aber die Faszination der Winterwunderländer im Norden Europas ist dann doch größer als die Angst vor der Kälte. Am liebsten ist er allein und zu Fuß unterwegs, aber auch per Anhalter, im Boot, im Bus oder im Helicopter, zwischendurch auch im eigenen Auto. Hauptsache Abenteuer! Black Metal und Naturgewalten Die Vorliebe für Black Metal brachte den jungen Mann nach Norwegen, inzwischen ist es die Landschaft. Doch zu den Naturgewalten Norwegens passt für Königshofer auch heute noch Black Metal. In Island überraschte den Nordland-Liebhaber die „Dichte an Künstlern, wie kaum anderswo auf der Welt“, auf den Faröern der Flughafen in der Größe einer Schulaula. Auch die buchstäbliche Entrücktheit der Dörfer beeindruckte ihn nachhaltig. Edinburgh und Harry Potter Dagegen fühlte er sich in der schottischen Hauptstadt Edinburgh mit ihren „verwinkelten Gässchen und beinahe magisch wirkenden Gemäuer“ wie „in einem Harry-Potter-Film“, und von der Landschaft überwältigt. Auf Grönland geriet er in einen Schneesturm und wunderte sich darüber, dass es dort immer wärmer wurde, je weiter er nach Norden kam. Immer wieder Menschen Gleich zwei Mal bereist der Fotograf Norwegen und Island, um…
Kalmann sieht sich als Sheriff seines Dorfs im Norden von Island. Schließlich hat er einen Cowboyhut und einen Sheriffstern. Doch eigentlich ist er Experte für Gammelhai, eine isländische Spezialität. Das hat er von seinem Opa gelernt, der den Jungen großgezogen hat. Schnelldenken hat er dabei nicht gelernt, aber auf seinem Gebiet ist er ein anerkannter Fachmann. Die Sache mit der Blutlache Dann entdeckt Kalmann auf der Jagd eine Blutlache und schon steckt er mittendrin in einem Kriminalfall. Denn das Blut könnte vom unbeliebten Hotelbesitzer sein, der seit Tagen vermisst wird. Der Fall zieht Kreise. Polizisten verhören Kalmann, Journalisten wollen mehr von ihm wissen, und die litauische Mafia spielt auch eine Rolle. Und doch ist Joachim B. Schmidts Roman „Kalmann“ kein Krimi. Eine Art Lebenskünstler Denn im Mittelpunkt steht dieser Forrest Gump Islands, ein etwas tumber Kerl, der auf seine Art ein Lebenskünstler ist. Schmidt erzählt die Geschichte ganz aus der Perspektive dieses Mannes, dem seine Klassenkameraden attestierten, dass „die Räder in meinem Kopf rückwärts laufen“. Auch seiner Erzählung ist nicht immer einfach zu folgen, da purzeln die Ideen durcheinander – Klimawandel, Gletscherschmelze, Sex. Auge in Auge mit dem Eisbären So dumm sind die Gedanken gar nicht, die Kalmann in seinem…
Traumtreks im Hohen Norden hat Michael Vogeley immer wieder unternommen. Er kennt sich aus in der archaischen Natur nahe des Polarkreises. „Nördliche, auch arktische Regionen bilden eines der letzten Trekkinggebiete, die den Namen Wildnis noch verdienen“, schreibt Michael Vogeley im Vorwort zu seinem neuen Bildband. Sein reich illustriertes Buch versteht er als „Appetitmacher“ und einladend ist es auch gestaltet. Mit vielen Insider-Tipps zu Schwierigkeitsgrad, Trekking-Dauer, Übernachtungsmöglichkeiten… Weit weg von der Zivilisation Über allem steht Vogeleys Mahnung „Der gute Trekker passt sich der Natur an.“ Dass Trekkingtouren im Norden mehr und andere Organisation verlangen als im Süden, macht er gleich zu Anfang klar. Nicht nur in Grönland ist man als Trekker oft weit weg von der Zivilisation und „der Schöpfungsgeschichte ganz nah“. Das zeigen auch die eindrucksvollen Fotos, die Lust machen könnten, sich auf den Weg zu machen. Zum Beispiel auf den Arctic Circle Trail, der laut einer Umfrage als fünftschönster Fernwandertrek gilt und laut dem Autor zu den schönsten Trekkingtouren der Erde“ gehört. Trekking als Lebenselixier Dann Island „prall gefüllt mit Naturwundern“, die Wind umtosten Faröer Inseln, Schottland mit seinen Hochmooren und wilden Highlands, auf dem Great Glen Way auch für Anfänger erfahrbar. Im Gegensatz zur Isle of Skye, die…
Island, die Insel aus Feuer und Eis, ist für Fotografen ein Traum. Eine noch ungezähmte Natur hat hier Phänomenales geschaffen, eine archaische Landschaft in fast unwirklichen Farben. Ja, Island ist tatsächlich ein Land wie kein anderes. Dieses Land feiert Hans Strand in einem ebenso schwergewichtigen wie brillanten Bildband. Abseits der Touristenpfade Strand war abseits der Touristenpfade unterwegs, er hat bei trübem Wetter fotografiert und bei Sonnenschein, er hat das dramatische Farbspektrum nach einem Vulkanausbruch festgehalten und das satte Grün der isländischen Landschaft, hat die Insel aus der Luft fotografiert und aus nächster Nähe. Für den „Liebhaber chaotischer Fotografie“ wurde Island zur Sucht, denn hier kann man noch erleben, wie eine Landschaft entsteht, wie sich Wasser in Felsen fräst, wie Flussarme sich durch die Landschaft flechten – und wie die Gletscher schmelzen. Die Folgen des Klimawandels Der Klimawandel hat Island längst erreicht. Auch das dokumentiert Hans Strand mit seinen großartigen, ja berauschenden Aufnahmen. Wer ihre rohe Schönheit bewundert, das giftige Grün und Gelb, die fast surrealen Farben, kann sich auch vorstellen, dass für die Menschen das Leben in Island ein ständiger Kampf mit der Natur ist – nicht nur wegen der Bedrohung durch Vulkanausbrüche, auch wegen der Wetterkapriolen. „Islands Wetter war…